Wenn aus Staub Kunst wird
Neue Schau gewährt Einblicke in das Lebenswerk von Barbara Kahlen und ihrem Mann, dem Medienkünstler Wolf Kahlen
„Nichts als Staub – Barbara Kahlen 108 Teeschalen I Wolf Kahlen Altölzeichnungen aus dem Zyklus
NAGA“ lautet der Titel einer Ausstellung, die am Samstag, 15 Uhr, im Wasserschloß Klaffenbach
eröffnet wird. Zur Vernissage sprechen Keramikerin und Kuratorin Annekatrin Räthe-Schönert sowie
Künstler und Kurator Prof. Wolf Kahlen.
Die 108 Teeschalen der gebürtigen Zwickauerin Barbara Kahlen sind erst das zweite Mal für die
Öffentlichkeit zu sehen. Die Künstlerin hat sich ein Leben lang gegen eine öffentliche Präsentation
ausgesprochen. Sie erforschte ihre Formen und Glasuren, um dieses Wissen in eigenen Arbeiten neu
zu interpretieren. Ihr Mann Wolf Kahlen steuert Teile seiner Altölzeichnungen aus dem Zyklus NAGA
zur Schau bei.
„Die Ausstellung zeigt sehr deutlich, dass meine Frau und ich mit natürlichen Prozessen arbeiten. Wir
wollen beide Kunst werden lassen und nicht Kunst machen, mit Ego. Und beide arbeiten wir mit den
natürlichsten Materialien der Welt, mit dem Staub, aus dem die ganze Welt besteht, das Leben und
der Tod auch“, sagt Künstler und Kurator Wolf Kahlen.
„Wir wollen mit dem Titel ,Nichts als Staub‘ darauf hinweisen, dass auf der einen Seite alle
Materialien, die uns umgeben, und auch die Materialien, mit denen Barbara und Wolf Kahlen ihre
Kunstwerke erschaffen, im Grunde nichts als Staub sind. Auf der anderen Seite sehen wir hier das
Lebenswerk einer bisher unentdeckt gebliebenen Künstlerin und einen umfangreichen Zyklus von
prozesshaften Arbeiten mit altem Motorenöl über Nagas, in der asiatischen Kultur die Beschützer der
Erde“, sagt Annekathrin Haufe, Projektleiterin Ausstellungen im Wasserschloß Klaffenbach.
Nach Einschätzung von Kuratorin Annekatrin Räthe-Schönert laden die Arbeiten von Barbara Kahlen
dazu ein, einen neuen Blick auf die Keramik zu werfen. „Der Ton hat als Grundmaterial eigentlich
eine hohe Bedeutung in der Kunst- und Kulturgeschichte, was in der Massenproduktion von Tassen,
Tellern und Töpfen leider ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Die wissenschaftliche Arbeit und
die Akribie, mit der Barbara Kahlen an den Urglasuren und den Urformen geforscht hat, kann zeigen,
dass Teekeramik auch hohe Kunst sein kann.“
Begleitveranstaltungen zur Ausstellung:
Sonntag, 18. Mai 2025, 15 Uhr
Öffentliche Führung mit Wolf Kahlen und Annekatrin Räthe-Schönert
Sonntag, 18. Mai 2025, 17 Uhr
ZEN Shakuhachi-Konzert mit Dietmar Herriger
Die Ausstellung im Wasserschloß Klaffenbach ist vom 1. März bis zum 22. Juni 2025 zu sehen.