So viel Mitmachen war nie
Europäisches Festival „makers united“ am 1. und 2. Juli in der Stadthalle und im Stadthallenpark Chemnitz
Roboter selbst programmieren, glühendes Eisen in kreative Andenken verwandeln, erneuerbare Energien nutzen oder einfach nur riesige Seifenblasen produzieren: Mit etwa 80 Ausstellenden öffnet am kommenden Wochenende, dem 1. und 2. Juli 2023 die „makers united” im Chemnitzer Stadtzentrum ihre Tore, um mit innovativer Technik, traditioneller Handwerkskunst, technischen Tüfteleien und kreativen Gestaltungsformen zu faszinieren und zum Mit- und Nachmachen zu inspirieren. Das „Europäische Festival für Kreativität, Technik und Innovation” lädt zum dritten Mal in die Chemnitzer Stadthalle und den Stadthallenpark.
„Im Kulturhauptstadtjahr 2025 wollen wir in Chemnitz ein Maker-Festival mit internationaler Ausstrahlung veranstalten – auf diesem Weg bewegen wir uns in diesem Jahr ein gutes Stück vorwärts”, verspricht Katrin Hoffmann, Geschäftsführerin des Industrievereins Sachsen 1828 e.V., der die makers united gemeinsam mit dem Branchenverband Kreatives Chemnitz e.V. sowie der C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH in Kooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH veranstaltet. „Ausstellergruppen aus Großbritannien, aus Slowenien, aus Tschechien, Teilnehmer aus Österreich und Finnland und dazu viele bekannte und neue Angebote aus der Region und aus ganz Deutschland: Die Veranstalter der makers united haben die vergangenen Monate hervorragend genutzt, um sich national und international weiter zu vernetzen und die Maker-Szene in Chemnitz zu versammeln – genau wie es unser Anspruch für 2025 ist”, erklärt Stefan Schmidtke, Geschäftsführer Programm der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH, die die makers united unterstützt.
Ein breites Spektrum der nationalen und internationalen Maker-Szene
Die Ausstellenden der makers united 2023 repräsentieren einen Querschnitt des Machertums und laden mit einer Vielzahl an handwerklichen, technischen und tüftlerischen Mitmachangeboten auf das Festival. So reist beispielsweise Zoë Eady aus Leeds in die Stadthalle – mit traditionellen und neuen Techniken fertigt sie faszinierende Glaskunst, die auch das englische Königshaus schon begeisterte. Weitere britische Teilnehmende kommen aus Bradford – die Stadt wird 2025 UK City of Culture sein. Mit dieser Initiative sind die Chemnitzer Organisatoren ebenso verbunden wie mit Nova Gorica, der Stadt, die 2025 gemeinsam mit Chemnitz Kulturhauptstadt Europas sein wird. Auch die slowenische Stadt entsendet Maker auf das diesjährige Festival, darunter das Projekt „Mini Poliglotini” der Familie Stubelj Ars, die sich personalisierte und mehrsprachige Kinderbücher ausdenkt und vertreibt. Aus der tschechischen Hauptstadt Prag hingegen bringt „Já na tom dělám” (dt: „Ich arbeite dran”) einen Teil seiner Gestaltungs- und Mitmachangebote mit nach Chemnitz.
Erstmals auf der makers united vertreten sind unter anderem die Macher*faktur der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, die Eichsfelder Technik eitech GmbH, bekannt für hochwertige Metallbaukästen und Holzspielwaren, oder das Dresdner Projekt Johannplasto, das aus recyceltem Kunststoff und Elektroschrott neuwertige Gebrauchs- und Designgegenstände entwickelt. Thor Lohse, Schüler der Chemnitzer Regenbogenschule, ist mit 13 Jahren der jüngste Aussteller – aus unterschiedlichsten Komponenten bastelt er gebrauchsfähige elektronische Helfer wie zum Beispiel Powerbanks. Makerspaces aus Sachsen wie das Lokallabor Geistesblitz aus Löbau, der Wissenschaftsladen aus Leipzig und das FabLab Chemnitz stellen sich ebenso vor wie Hochschulen und Kunstschulen sowie zahlreiche regionale Initiativen, Institutionen, Vereine und Unternehmen: Ob Industriemuseum oder Stadtbibliothek, FabLab, Chaostreff oder CADA (Chemnitz Automated Driving Alliance), enviaM oder die TU Chemnitz – sie alle präsentieren sich wieder auf der diesjährigen makers united. Auch das beliebte FabMobil mit Hightech von der VR-Brille bis zum Laser-Cutter wird dank Unterstützung des Chemnitzer Unternehmens community4you am Wochenende wieder zu Gast auf dem Festival sein.
Tickets für die diesjährige makers united sind über die Webseite www.makers-united.de im Vorverkauf sowie an der Tageskasse erhältlich. Kinder unter sechs Jahren genießen kostenlosen Eintritt, zwischen sechs und 18 sind fünf Euro, für ältere Besucher 10 Euro zu entrichten. Dazu gibt es vergünstigte Familientickets für 15 Euro (max. 2 Erwachsene plus eigene Kinder).
Kinder-Uni mit „Stuntman des Wissens” Eric Mayer und Material-Initiative Chemnitz
Eröffnet wird die makers united am Samstag, den 1. Juli, 10 Uhr durch Ines Fröhlich, Staatssekretärin im sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, sowie die Chemnitzer Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky. Bereits um 10.15 Uhr startet dann die Kinder-Uni als besonderes Highlight des Festivals: Der aus dem wöchentlichen ZDF-Kinderwissensmagazin „PUR+” als „Stuntman des Wissens” bekannte Eric Mayer lädt alle Kinderstudierenden und ihre Begleitung zu einer aufregenden Reise ins Weltall ein. „Kinder stellen intuitiv die großen Fragen. Sie sind die besten Wissenschaftler. Und da müssen wir alle was draus machen”, sagt Eric Mayer. Der Eintritt zur Kinder-Uni ist kostenfrei, im Anschluss können die Angebote der makers united genutzt werden. Zwischen 12.30 und 14 Uhr wird darüber hinaus die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch zum Messerundgang erwartet.
Ein weiterer Beitrag zur regionalen Vernetzung wird am Samstag, den 1. Juli, ab 14.30 Uhr mit dem ersten Netzwerktreffen für eine Material-Initiative Chemnitz geleistet. Auf Anregung des Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. und der Programmlinie Makers, Business & Arts der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 soll eine solche Material-Initiative ins Leben gerufen werden, die künftig verstärkt (regionale) Materialkreisläufe ermöglicht. Materialinitiativen nehmen gebrauchte oder als Produktionsabfall entstandene Materialien entgegen und vermitteln diese an Privatpersonen, Kunst- und Kulturbetriebe, Kreativschaffende, Bildungsinstitutionen oder nachhaltig produzierende Gewerbe weiter. So kann der regionale Ressourcenverbrauch gesenkt werden. Im ersten Netzwerktreffen sollen bestehende Strukturen analysiert und Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit besprochen werden. Die Teilnahme am Treffen ist kostenfrei, angemeldete Teilnehmer können auch die makers united eintrittsfrei besuchen. Die Anmeldung erfolgt über www.chemnitz2025.de.
Zwei Tage „beam!” mit Teilnahmerekord
Der makers united ist auch in diesem Jahr die „beam! – be a maker” vorgeschaltet. Am 29. und 30. Juni 2023 können angemeldete Schulklassen einen großen Teil der Mitmach-Angebote des Festivals bereits exklusiv vorab ausprobieren – und dabei auch den einen oder anderen Tipp für ihre berufliche Orientierung einsammeln. Zwölf Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien aus Chemnitz und der Region haben sich in diesem Jahr zur „beam!” angemeldet und sorgen so für einen neuen Teilnahmerekord: Über 850 Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen erobern Stadthalle und Stadthallenpark an den zwei Veranstaltungstagen.
Darüber hinaus kann in drei Führungen am 30. Juni, 17 Uhr, 1. Juli, 15 Uhr und 2. Juli, 11 Uhr erstmals das Kunstwerk des belgischen Künstlers Larsen Bervoets auf dem Dach der Stadthalle besichtigt werden. Es entstand gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Chemnitzer Schulmodells im Rahmen des europäischen Projekts „European Creative Rooftop Network”, an dem die Stadt Chemnitz beteiligt ist. Die Anmeldung für diese Touren erfolgen über .
Highlights zum Mitmachen (Auswahl):
auf weiter Flur e.V. (Deutschland): mobile Gärten
Beim Mitmachangebot des auf weiter Flur e. V., der partizipative, künstlerische und kulturelle Aktivitäten in die Kleinstadt Augustusburg bringt, kann man selbst zum Gärtner werden. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden kleine und damit mobile Gärten in Gläsern gestaltet.
Bejojoart (Großbritannien): Chemnitzer Wahrzeichen
Der Künstler Ben Johnson aka Bejojoart erstellt Strichzeichnungen von verschiedenen Chemnitzer Wahrzeichen, an denen die Teilnehmenden dann gemeinsam arbeiten: Sie fügen Texturen hinzu oder färben die Zeichnungen digital ein. Das fertige Bild kann dann mit nach Hause genommen werden.
Cada Chemnitz Automated Driving Alliance (Deutschland): Autonomes Fahren
Bei CADA entwickeln und programmieren die Teilnehmenden Roboter und Roboterfahrzeuge in unterschiedlichen Größen. Ziel ist es, eine definierte Strecke abzufahren. Die Teilnehmenden schnuppern in Zukunftstechnologien wie Automatisierung und Sensorik hinein und lernen, welchen Einfluss künstliche Intelligenz nehmen kann.
Freie Presse (Deutschland): Sei unsere Titelstory
Am Mitmachstand der lokalen Tageszeitung werden die Gäste der makers united zu Kinderreportern, die eine eigene Titelseite gestalten. Die gibt’s am Ende zum Ausdrucken und Mit-nach-Hause-Nehmen.
Gimnazija Nova Gorica (Slowenien): Der physikalische Safe
Die Schüler des Gymnasiums von Nova Gorica haben einen Tresor gebaut, der sich nur mit der Kenntnis physikalischer Prinzipien öffnen lässt. Da heißt es, die Schulkenntnisse auszukramen…
Já na tom dělám, z. s. (Tschechien): Kassetten-Brieftaschen
Die Prager Mitmach-Werkstatt zeigt in Workshops, wie man Wegwerfmaterialien wiederverwendet. So entstehen zum Beispiel aus alten Audiokassetten stylishe Brieftaschen.
Makers, Business & Arts (Deutschland): Makergrüße aus der Kulturhauptstadt
Postkarten selbst gestalten und damit Makergrüße aus Chemnitz in die Welt schicken – das geht mit dem Team vom Makers, Business & Arts Programm der Kulturhauptstadt. Damit wecken die Gäste der makers united schon heute Vorfreude auf Chemnitz 2025 bei Bekannten in Nah und Fern.
SiM (Deutschland): KlebePistolenKalligraphie
Künstlerin Maya Müller bzw. kurz: SiM hat nicht nur Malerei, Steinbearbeitung und die Herstellung von Möbeln aus Pappe in ihrem Repertoire, sondern auch die KlebePistolenKalligraphie. Aus flüssigem Heißkleber werden dank der handlichen Pistolen wunderschöne 3D-Schriftzüge, wie sie in ihrem Mitmach-Angebot zeigt.
Sachsen Guss GmbH (Deutschland): Eigene Andenken
Wie eine Gießerei funktioniert, lernt man in der Schülergießerei „On Tour”. Zunächst wird in Sand eine Gussform hergestellt, in der man den Negativ-Abdruck hinterlässt. Heißes flüssiges Metall kommt direkt aus dem Ofen und wird gegossen. Nach ein paar Minuten Abkühlzeit und ein wenig Nachbearbeitung kann man das eigene Gussteil mit nach Hause nehmen.
Highlights zum Anschauen (Auswahl):
Family of the Wollies (Großbritannien): Textilskulpturen
Die gebürtige Litauerin Virginija Knowles, die jetzt in Bradford (UK) lebt, widmet ihre Arbeit der künstlerischen Ausbildung von Kindern. Im Bereich der Textilskulpturen fertigt sie verschiedene Waldbewohner, handgenäht aus Wollfilz und gekleidet in handgestrickte Pullover oder kostbare Kinderkleidung in angepasster Größe – die „Family oft he Wollies” muss man einfach gern haben.
Glass Garden (Großbritannien): Glasgemälde
Glaskünstlerin Zoë Eady gestaltet mit traditionellen und modernen Techniken künstlerische Glasfenster, häufig mit floralen Motiven.
Harriet Cash (Großbritannien): Buchdruck
Harriet Cash führt praktisch vor, wie klassischer Buchdruck funktioniert. Holzlettern werden zu Wörtern, Sätzen und ganzen Seiten zusammengefügt, dann eingefärbt und gedruckt. Das dürfen auch die makers-united-Gäste ausprobieren – aus ihren Drucken soll bis 2025 ein eigenes Buch entstehen.
Johannplasto (Deutschland): Recycling-Werkstatt
Johannplasto ist eine kleine Kunststoff-Recycling-Werkstatt in Dresden, die zum einen in Workshops über die Probleme und Chancen von Kunststoff-Recycling informiert. Zum anderen werden eigene Produkte hergestellt sowie Formen, Muster und Maschinen für andere Recycling-Werkstätten entwickelt.
KOOMA (Finnland): Nordisch Weben
Künstler Antti Putkonen aka KOOMA aus der Kulturhauptstadt Oulu 2026 bringt in seinem Bus einen selbst konstruierten nordischen Webstuhl mit nach Chemnitz, auf dem er weben will. Gern dürfen die Gäste der makers united ihm dabei unter Anleitung auch zur Hand gehen.
Mini Poliglotini (Slowenien): Bilinguale Kinderbücher
Die Slowenin Mojca Stubelj Ars weiß aus eigener familiärer Erfahrung, wie es ist, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen. Diese Erfahrung machte sie zur Macherin: Sie entwickelte die Mini Poliglotini – mehrsprachige Kinderbücher, deren Sprachen frei kombiniert werden können. Noch spannender wird’s, wenn die Bücher individualisiert sind – also beispielsweise die Namen der kleinen Leser integriert sind.
Museum für Naturkunde Chemnitz (Deutschland): Urzeit in VR
Unter dem Titel „Als Chemnitz am Äquator lag” lädt das Museum für Naturkunde auf virtuelle Zeitreisen ins 291 Millionen Jahre zurückliegende Perm ein. Die VR-Prototypen zeigen, wie der Versteinerte Wald aussah, als er noch nicht versteinert war.
Tury Guitars (Deutschland): Gitarren aus alten Kisten
Bastler Torsten Turinsky fertigt spielfähige Gitarren aus alten Kisten und Holzresten – besonders gern nutzt er gebrauchte Zigarrenkisten.
Alle Informationen sowie Tickets und Anmeldungen unter www.makers-united.de
Ansprechpartner für Pressefragen: Zauberberg Medien GmbH, Volker Tzschucke, , 0371 - 4590 6848