Ein letzter (Cultur)-Sommertag
Chemnitzer Veranstaltungsreigen feiert am Samstag, 9. Oktober seine Abschlussfete am Marx-Monument
Der Kalender sagt, dass schon Oktober ist, und so langsam verlegt sich das Chemnitzer Kulturprogramm von draußen nach drinnen. Für den Cultursommer ist das aber kein Grund, um nicht noch einmal eine letzte große Party zu feiern, denn: das Chemnitzer Karl-Marx-Monument wird 50 Jahre alt. Am 9. Oktober 1971 wurde die etwa 40 Tonnen schwere Plastik vor etwa 250.000 Menschen erstmals enthüllt. Bis heute ist das Karl-Marx-Monument, das Chemnitzer*innen auch liebevoll „Nischel“ oder „Kopp“ nennen, die zweitgrößte Portraitbüste der Welt. Ein halbes Jahrhundert, nachdem der Bronzeschädel im damaligen Leningrad gegossen und auf einen Marmorsockel an der Brückenstraße in Chemnitz gesetzt wurde, richtet die Stadt Chemnitz zusammen mit dem Cultursommer eine Jubiläumsfeier aus.
Das Nischel-Jubiläum geht am Samstag, 9. Oktober 2021 mit einer erneuten Einweihung einher: Als Chemnitzer Touristenmagnet und wohl Fotomotiv Nummer 1 bekommt das Karl-Marx-Monument eine Informationsstele. Um 10.00 Uhr wird sie von Baubürgermeister Micheal Stötzer und einer Spenderin der Öffentlichkeit übergeben. Anschließend eröffnet im Open Space hinter dem Denkmal die Ausstellung „DENKmal Karl Marx. Propagiert, verschmäht, vermarktet – ein Monument und seine Stadtgeschichte“ mit thematischen Schwerpunkten zu den Umbrüchen der Stadt der vergangenen 100 Jahre. In einer Diskussionsrunde um 14.00 Uhr haben Interessierte die Gelegenheit, mit Zeitzeugen, einer Denkmalschützerin und einem Historiker ins Gespräch zu kommen – darüber, wie sich die Sicht der Chemnitzer*innen auf das Monument mit den Jahren mitunter gewandelt hat, was das Monument damals und heute für die Stadt bedeutet und wie die Zukunft des Monuments aussehen mag.
Am Abend fährt die Geburtstagsparty so richtig hoch: mit Mazze Wiesner & Band (18.00 Uhr), De Nischlhupper (19.15 Uhr) und Gruppa Karl-Marx-Stadt (19.45 Uhr). Mit „Karl mags bunt“ startet dann 21.00 Uhr eine Live-Lichtperformance mit musikalischem Begleitprogramm. Während der Kopp in bunten, abstrakten Mustern hell erleuchtet wird, wird ein DJ-Set aus elektronischer Musik kombiniert mit Live-Elementen zu hören sein.
Beim Cultursommer hat das Wetter zwar nicht immer perfekt mitgespielt, dennoch zeigt der Rückblick Monate voller Höhepunkte: Zahlreiche Musiker*innen, Künstler*innen und Kulturschaffende – ob aus der Region, Europa oder der ganzen Welt – haben für unvergessliche Momente gesorgt. Zahlreiche Stadtteile schimmerten auf ihre je eigene Art und Weise im Sommersonnenlicht, denn auch außerhalb des Stadtzentrums wurde vielerorts Kultur in Chemnitz gefeiert. Es gab Kino und Theater, Ausstellungen, Konzerte und Festivals, Spiel und Spaß. Chemnitzer*innen wurden aktiv, zum Beispiel beim Yoga, Klettern oder Kubb spielen, durch kreative Mitmachangebote oder anregende Diskussionen über die zukünftige Stadtkultur.